Landeselternrat Niedersachsen

 

Pressemitteilungen:

18.11.2024

Der Landeselternrat Niedersachsen unterstützt die Erklärung niedersächsischer Elternvertreter:innen!

Die auf der diesjährigen Loccumer Konferenz für Elternvertreter:innen erarbeitete Erklärung der nieder-sächsischen Elternvertreter:innen mit ihren zehn Forderungen zur Bildungsgerechtigkeit wird durch den Landeselternrat Niedersachsen unterstützt. „Wir Eltern sind wirklich sehr besorgt um den Zustand unseres Bildungssystems!“, sagt Miriam Kaschel, Vorsitzende des Landeseltenrats (LER). „Es wird Zeit, dass wir den politisch Verantwortlichen die vielen Bereiche mit großem Handlungsbedarf aufzeigen und ein Han-deln im Sinne unserer Kinder einfordern“, so Kaschel.

Die Verfasser:innen der Erklärung haben sich in einem vom LER geleiteten Workshop auf zehn dringliche Forderungen geeinigt und beauftragten das Eltern-Gremium, diese zum nächstmöglichen Zeitpunkt an Frau Kultusministerin Hamburg zu überreichen. Die Übergabe soll am 27.November bei einem Treffen des LER-Vorstands mit Frau Ministerin Hamburg stattfinden. Bis dahin sammeln die Elternvertreter:innen mit einer Online-Petition Unterschriften zur Unterstützung: https://www.openpetition.de/csrqv

„Eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Elternvertretungsgremien, den Stadt- und Kreiselternräten mit dem Landeselternrat ist uns sehr wichtig“, betont Kaschel. Die Loccumer Konferenz, vom Religionspädagogischem Institut Loccum jährlich ausgerichtet, bietet Vorsitzenden von Schul-, Stadt- und Kreiselternräten eine hervorragende Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch.

Viele Forderungen der Erklärung spiegeln wesentliche Themen wider, die im Landeselternrat bearbeitet werden. „Wir fühlen und in unserer Arbeit bestätigt und danken den engagierten Elternvertreter:innen für Ihren Einsatz, sich für mehr Bildungsgerechtigkeit in unserem Bundesland stark zu machen“, so Michael Broßmann, stellvertretender Vorsitzender des LER.

Der LER fordert die Landesregierung auf, zu den zehn Forderungen Stellung zu beziehen und dem Elterngremium Antworten und Konzepte noch in dieser Legislaturperiode vorzulegen.

Die gesamte Erklärung der niedersächsischen Elternvertreter:innen finden Sie hier:
https://www.ler-nds.de/Aktuelles/


08.10.2024

Der Landeselternrat fordert von der Landesregierung die 2400 Beschäftigungsverträge für Mini-Jobber:innen und pädagogische Mitarbeiter:innen zu erhalten, deren Auslaufen zum Jahresende angekündigt ist.

Trotz eines Rekord-Kultusetats, der in diesem Jahr um 750 Millionen auf rund 8 Milliarden Euro angewachsen und damit der höchste Kultusetat in der Geschichte Niedersachsens ist, bleibt der Fachkräftemangel im Bildungsbereich erschreckend hoch.
Nicht nur der eklatante Lehrkräftemangel, der trotz Neueinstellungen auf hohem Niveau bleibt und ursächlich dafür ist, dass nach wie vor nur eine Unterrichtsversorgung von 96,9% erreicht wird, auch der Mangel an anderen Fachkräften wie Sozialarbeiter:innen und pädagogischen Mitarbeiter:innen ist in den Schulen viel zu groß.

An immer mehr Schulen werden inzwischen aus finanziellen Gründen nicht einmal mehr Langzeit-Vertretungslehrkräfte („Feuerwehrlehrkräfte“) eingesetzt, was dazu führt, dass bei Elternzeiten und Langzeiterkrankungen von Lehrkräften große Lücken in die Unterrichtserteilung gerissen werden.
„Wir Eltern erleben täglich, was diese Personalausstattung an den Schulen bedeutet: Massive Unterrichts-ausfälle bis hin zu Streichungen in der Stundentafel, geringes oder ganz fehlendes AG- und Förderangebot und eine schlechte Ganztagsbetreuung erschweren eine zuverlässige Planung des Alltags und belasten alle Beteiligte. Im schlimmsten Fall wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erschwert.“ sagt Miriam Kaschel, Vorsitzende des Landeselternrats und betont: „Wir können, gerade im Hinblick auf den kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, nicht nachvollziehen, wie es sein kann, dass in dieser Situation gut eingearbeitete pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schulen nicht zuverlässig über das Land weiterbeschäftigt werden. Auch wenn es sich um bisher befristete Stellen handelt - deren erste Verlängerung bis Ende des Jahres von uns ausdrücklich begrüßt wird - sind mit Ablauf des Jahres die Bedarfe an den Schulen nicht verschwunden und bei Wegfall der Stellen wird es zu deutlichen Einschnitten in der Betreuung unserer Kinder kommen.“ ist sich Miriam Kaschel sicher. Dass über das Startchancen-Programm an manchen Schulen neues Geld für Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen wird, ist aus Elternsicht erfreulich. Da aber zu wenig Schulen davon profitieren werden, können diese Gelder nicht als Problemlösung in der Breite gelten.

Aus Sicht der Landes-Elternvertretung widerspricht das Vorgehen des Kultusministeriums den Zielvereinbarungen des Koalitionsvertrages für 2022 - 2027, wo schon in der Präambel die Wichtigkeit der Bildung hervorgehoben wird und in dem versprochen wird, dass die die Lehrkräftegewinnung und die Versorgung mit pädagogischen Mitarbeiter:innen weiter vorangetrieben wird.

Der LER fordert aus diesem Grund, dass die Landesregierung dafür sorgt, dass Schulen die pädagogischen Mitarbeiter:innen, die sie dringend zur Unterstützung der Lehrkräfte und zu Betreuung unserer Kinder brauchen, dauerhaft beschäftigen können.

Es darf nicht sein, dass trotz der deutlichen Erhöhung des Kultusetats es zur gegenwärtigen Situation kommt, dass in den Schulen aus finanziellen Gründen sowohl die Unterrichtsversorgung als auch die Betreuungslage für die Kinder schlechter statt besser wird, weil für die Grundbedarfe zu wenig Geld eingeplant worden ist.

„Wir Eltern fordern, dass die Landesregierung vertreten durch Frau Kultusministerin Hamburg sicherstellt, dass das zusätzliche Geld im Kultusetat in seiner Wirkung auch spürbar bei den Schüle-rinnen und Schülern in der Breite ankommt.“ fasst Michael Broßmann, stellvertretender Vorsitzender des LER die Ungeduld vieler Eltern hinsichtlich der desolaten Personalsituation an den Schulen zusammen.
„Unsere Kinder brauchen eine umfängliche, verlässliche und gute Bildung in funktionierenden Schulen - jetzt!“ mahnt Broßmann.


04.09.2024:

Schrittweise Versorgung mit digitalen Endgeräten kommt nicht voran

Der Landeselternrat Niedersachsen erinnert die Landesregierung an das im Koalitionsvertrag
vereinbarte Versprechen, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von den finanziellen
Voraussetzungen an der digitalen Welt teilhaben sollen und fordert, dass Tablet-Computer, die
im Unterricht benutzt werden, in die Lernmittel-Ausleihe aufgenommen werden.

Der Landeselternrat (LER) hat in einem Brief Kultusministerin Hamburg und die Landesregierung aufgefordert,
dem Wahlversprechen, dass alle Schülerinnen und Schüler Niedersachsens, Tablet-
Computer erhalten sollen, endlich Taten folgen zu lassen.

„In Deutschland hängt der Bildungserfolg noch immer sehr stark vom Elternhaus ab“ sagt Miriam Kaschel,
Vorsitzende des LER. „Wir erwarten von der Landesregierung, dass hier endlich ein Schritt hin
zu mehr Chancengerechtigkeit gegangen wird!“

In vielen Schulen gibt es sogenannte „Tabletklassen“, Klassen in denen das Lernen mit einem Tablet-
Computer organisiert wird. Auch wenn die Rechtslage es den Schulen eigentlich nicht erlaubt, den
Familien den Kauf eines Tablet-Computers vorzuschreiben, sieht die gelebte Praxis oft anders aus.
„Die digitale Bildung hängt in Niedersachsen davon ab, ob Erziehungsberechtigte bereit, sind ein Tablet
zu finanzieren“ so Kaschel, „es geht sogar so weit, dass ganze Schulentwicklungsprojekte an einzelnen
Schulen zum Scheitern verurteilt sind, weil es keine Verlässlichkeit bei Tablets gibt.“

Der LER fordert daher, dass Tablet-Computer in die Lernmittelausleihe aufgenommen werden und von
allen Familien von der Schule ausgeliehen werden können. Dann müssten Tablet-Computer bei Besuch
einer Tabletklasse nicht mehr selbst finanziert werden, sondern könnten gegen ein geringeres
Entgelt ausgeliehen werden. Das wäre nicht nur für finanziell schwache Familien eine Unterstützung,
auch Familien mit mehreren Kindern würden profitieren.

Dass die Haushaltslage schwierig sei, lässt Miriam Kaschel als Grund für die Verzögerung der Umsetzung
des Versprechens nicht gelten: „Bildung ist die einzige Ressource, die Niedersachsen hat. Es ist
fatal, im Bildungsbereich und damit an den Kindern und Jugendlichen zu sparen. Wir müssen unsere
nächsten Generationen dafür ausstatten, die Probleme der Zukunft zu lösen. Dazu gehört auch ein
verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Geräten.“ sagt die Mutter von drei Kindern.


14.06.2024:     

Konstituierung des 17. LER

 Am ersten Juni-Wochenende hat sich der 17. Landeselternrat Niedersachsen konstituiert. Dieses Gremium, das Eltern aller Schulformen repräsentiert, spielt eine entscheidende Rolle in der niedersächsischen Bildungslandschaft. Es setzt sich aus engagierten Elternvertreter: innen zusammen, die die Interessen und Anliegen der Schüler: innen und der Elternschaft an den Schulen des Bundeslandes vertreten. 

Der Landeselternrat versteht sich als ein wichtiges Sprachrohr der Eltern und eine beratende Instanz in bildungspolitischen Fragen, welches im Niedersächsischen Schulgesetz verankert ist. Seine Mitglieder bringen die vielfältigen Perspektiven und Erfahrungen aus dem Schulalltag in den Dialog mit Politik und Verwaltung ein und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des niedersächsischen Bildungssystems. 

In der konstituierenden Sitzung betonte die neu gewählte Vorsitzende Miriam Kaschel aus Lüneburg die Bedeutung der Elternarbeit für die Qualität der Bildungslandschaft. „Erziehungsberechtigte sind wesentliche Partner in der Schulgemeinschaft. Ihre aktive Mitgestaltung und ihr Engagement sind unerlässlich, um eine positive und zukunftsorientierte Lernumgebung zu schaffen“, so die Vorsitzende. Frau Kaschel übernimmt ihre neue Funktion jetzt für die nächsten drei Jahre und wird zusammen mit ihrem Vorstandsteam Michael Broßmann aus Delmenhorst und Wiebke Scheidl aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) als 1. und 2. stellvertretende Vorsitzende sowie Dr. Christine Winter aus Hannover und Mark Steinke aus dem Landkreis Wesermarsch als Beisitzer: innen die anstehenden Aufgaben mit Gestaltungsfreude und hoher Motivation angehen. 

Der Landeselternrat sieht sich zudem als kritische, aber konstruktive Stimme in der Bildungspolitik. Durch seine beratende Funktion trägt er dazu bei, bildungspolitische Entscheidungen praxisnah zu gestalten und die Interessen der Schüler: innen und Erziehungsberechtigte in den Entscheidungsprozessen einzubringen. 

Das neue Vorstandsteam übernimmt die Verantwortung, die mit der Arbeit im Landeselternrat einhergeht. „Wir sind uns der Herausforderung bewusst, die vor uns liegt, und nehmen diese mit großem Engagement und Verantwortungsbewusstsein an“, sagte die Vorsitzende abschließend.

20240616_Konstitution.pdf

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