Pressemitteilung: Inklusion stärken!
Nach Informationen der Leibniz Universität Hannover vom 19.03.2025 wurde die Professur für Inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung bereits wieder freigegeben und das Berufungsverfahren wurde angeschoben. Der Landeselternrat begrüßt sehr, dass die Wichtigkeit des Themas erkannt und entsprechend gehandelt wurde!
In Niedersachsen sind alle Schulen inklusiv. Doch an vielen Schulen gelingt es mehr schlecht als recht, eine echte Teilhabe und fundierte Inklusion zu realisieren. Der Landeselternrat Niedersachsen stellt daher wichtige Forderungen auf, um die Inklusion zu stärken.
Der LER fordert das Kultusministerium auf, die Kontinuität der berufsbegleitenden Qualifizierung Sonderpädagogik sicherzustellen und so ein wichtiges Ziel aus dem gemeinsamen Koalitionsvertrag umzusetzen.
In Niedersachsen gibt es seit Einführung der inklusiven Schule einen erheblichen Mangel an Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, sodass die inklusiven Schulen unter einem erheblichen Fachkräftemangel leiden. Trotz dieses schon seit Jahren bestehenden Fachkräftemangels hat das Kultusministerium unter Minister Grant-Hendrik Tonne, 2019 entschieden, die berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen Sonderpädagogik zu streichen. Die jetzige rot/grüne Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt diese Qualifizierungsmaßnahmen wieder aufzulegen – seit Oktober 2024 können sich allgemeine Lehrkräfte wieder berufsbegleitend für den Fachbereich Sonderpädagogik qualifizieren. Leider ist die Maßnahme auf einen Ausbildungsgang und somit auf 1 1/2 Jahre befristet und die Plätze wurden von ursprünglich 20 Plätzen pro Studienseminar auf die Hälfte reduziert. Ob es zukünftig weitere Ausbildungsgänge geben wird, ist noch unklar. Angesichts des anhaltenden hohen Mangels an sonderpädagogischer Fachlichkeit ist es völlig unverständlich, warum die Landesregierung diese wichtige berufsbegleitende Qualifizierung auf einen Ausbildungsgang befristet und die Kapazitäten um die Hälfte reduziert hat. „Wir fordern die Landesregierung auf, den Ausverkauf der sonderpädagogischen Fachlichkeit zu beenden und die berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen für den Fachbereich Sonderpädagogik zu verstetigen und die Anzahl der Plätze zu erhöhen.“ sagt Miriam Kaschel, Vorsitzende des Landeselternrats
Außerdem fordert der Landeselternrat, die Lehrstühle „Inklusive Schulentwicklung“ und
„Sozial-/Sonderpädagogik in der beruflichen Bildung“ an der Leibniz Universität in Hannover unbedingt vollumfänglich zu erhalten.
Dazu richtet sich der Landeselternrat sowohl an das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, als auch an das Präsidium der Leibniz-Universität. Dort soll der Lehrstuhl „Inklusive Schulentwicklung“ von Prof. Dr. Rolf Werning nach dessen Emeritierung abgeschafft werden. Das bedeutet: Keine Möglichkeit der Ausbildung von Lehrkräften für ein inklusives Schulsystem und ein Wegfall der wissenschaftlichen Begleitung der Inklusion in Hannover. Der Lehrstuhl „Sozial-/Sonderpädagogik in der beruflichen Bildung“ hat im April 2023 letztmalig Studierende aufnehmen dürfen und wird jetzt noch auslaufend betreut. „Es ist doch völlig unverständlich, warum gerade dieser Lehrstuhl weggespart werden soll“ sagt Ralf Popp, Vorsitzender des Ausschusses Gymnasien des LER. „Letztendlich trifft es doch wieder die Schwächsten unserer Gesellschaft, unsere Kinder!“